Svetlana Moshkovich

Never give up!

Fotos: Cinzia Costanzo
Jean-Baptiste Benavent/CyclingAustria

Hallo: Ich bin Svetlana Moshkovich und begeisterte Radsportlerin. Aufgrund meiner Querschnittslähmung kann ich dazu meine Beine nicht einsetzen, aber meine Armkraft. 

Mit meinem Handbike habe ich im Jahr 2023 den Straßen-Weltcup gewonnen, gehöre zum Österreichischen Nationalteam und trainiere für die Paralympics 2024 in Paris.

Mein Sport bedeutet mir unendlich viel. Handbiken hat mich körperlich und mental gestärkt. An die eigenen Grenzen zu gehen, weckt bei mir Glücksgefühle. Gerade deshalb möchte ich mit meinen Möglichkeiten und Erfahrungen dazu beitragen, dass sich der Handbike-Sport weiterentwickelt, mehr Menschen erreicht und motiviert. Männer wie Frauen.


Svetlana ganz privat

That's me

Foto: Ekaterina Rukosueva

Neugier von Anfang an

Ich bin in Krasnojarsk, einer ostsibirische Millionenstadt Russlands, geboren und aufgewachsen. Schon in meiner Schulzeit haben mich auch andere Kulturen und Sprachen interessiert. Für mein Studium an der pädagogischen Universität entschied ich mich für die Fächer Englisch und Deutsch. In diesen Jahren konnte ich meiner Freude am Reisen durch einen Ferienjob als Flugbegleiterin sehr gut nachgehen. Besonders gefallen hat mir, im Team des Bordpersonals zum Komfort und zur Sicherheit der Passagiere beizutragen und immer wieder neue Leute kennenzulernen.

Studienjahre und Unfall

Im Abschlussjahr meines Studiums 2004 geschah der schwere Autounfall, bei dem mein Lebenspartner starb und ich querschnittsgelähmt zur Rollstuhlfahrerin wurde. Ich habe mehrere Jahre gebraucht, die traumatischen Ereignisse zu verarbeiten, mich nach wiederholten chirurgischen Eingriffen zu erholen und wieder ganz neu aufzubauen. 

Vom Krankenhaus aus hatte ich meine Abschlussprüfung und meine Diplomarbeit erfolgreich geschafft. Aber es blieb schwer, mich beruflich zu orientieren. Der Alltag 2005 in Sibirien war von Barrierefreiheit noch weit entfernt. Statt als Flugbegleiterin oder Fremdsprachenlehrerin zu arbeiten, gab ich von zu Hause aus Privatunterricht in Englisch und übernahm ab und zu Aufträge als Übersetzerin. 

 

Umzug nach Deutschland und Anfang der Handbike-Karriere 

Als ich in 2007 das Glück hatte, dank einer Wohltätigkeitsstiftung für eine erneute OP an der Wirbelsäule nach Deutschland kommen zu dürfen, bedeutete das für mich eine lebensverändernde Erfahrung: Ich kann auch im Rollstuhl unabhängig sein! 

Seitdem war für mich klar, wo ich meine Zukunft gestalten möchte. Hier fühlte ich mich auch als Rollstuhlfahrerin in die Gesellschaft aufgenommen wie ich bin. 

In dieser Zeit habe ich auch das Handbiken erstmals ausprobiert. Auf Anhieb war ich von dem Gefühl der Freiheit fasziniert, das beim Radfahren entsteht. 2009 bin ich für das Studium nach Deutschland umgezogen. Das deutsche „Ottobock Handbike Team“ hat mich aufgenommen und unterstützt. 

Aus dem Radfahren als Hobby wurde alsbald Leistungssport. Schon 2010 habe ich für das „Ottobock Handbike Team“ erste Erfahrungen im Europäischen Handbike Circuit (EHC) in Österreich, Deutschland, Tschechien und der Schweiz gesammelt. Nach der erfolgreichen EHC-Saison habe ich Kontakt zum Russischen Paralympischen Komitee aufgenommen und den Trainer in Moskau gefunden, der zu dem Zeitpunkt das Para Cycling Team Russland aufbaute. Ich wurde die erste Handbikerin im Nationalteam.

Seit 2011 habe ich als russische Kadersportlerin große Erfolge erzielt. Die Bronze-Medaille im Zeitfahren bei den Paralympics in London 2012 und der Weltmeistertitel 2015 in Nottwil/Schweiz bleiben für mich die schönsten Momente meiner Sportkarriere. 

 

Sportstudium und Sportliche Karriere in Österreich

2014 spielte Sport längst die zentrale Rolle in meinem Leben. Es war naheliegend, ihn auch für meine berufliche Weiterbildung zum Schwerpunkt zu machen. 

Als meine Alma Mater habe ich die Universität Innsbruck gewählt, weil sie die Inklusion im Sport besonders wirkungsvoll lebt und unterstützt. Zudem bietet Tirol beste Trainingsmöglichkeiten und eine rollstuhlfreundliche Umgebung. Seit neun Jahren lebe ich nun in Innsbruck und fühle mich hier zu Hause. 

Wie gemeinsame Erfolgserlebnisse dazu beitragen können, Grenzen auch in den Köpfen zu überwinden, habe ich bei meinen internationalen Wettkämpfen immer wieder erleben dürfen. Diese Erfahrung mit anderen Menschen zu teilen, ist mir wichtig. Als österreichische Staatsbürgerin setze ich meine sportliche Laufbahn inzwischen im Para-Cycling Team Österreich fort. In der Rennsaison 2023 habe ich zwei Siege und drei weitere Podiumsplätze bei den Weltcups erreicht und damit auch den Gesamtweltcupsieg gewonnen. 

Ich bin sehr dankbar dafür, mit solchen Erfolgen meinem neuen Heimatland etwas für die Gastfreundschaft zurückgeben und die Sportnation Österreich international zu vertreten. Ich erlebe gerade meine besten Sportjahre und bin zuversichtlich, mit meinen sportwissenschaftlichen Grundlagen, meiner internationalen Wettkampferfahrung und professionellem Training bei den Paralympischen Spielen Paris 2024 meine beste Leistung zu erbringen.

22. Februar 2025

Mein Stunden-Weltrekordversuch

Foto: Schachner

Mein Ziel ist es, mit 38 Kilometern in einer Stunde auf der Bahn einen Weltrekord-Wettbewerb zu starten und damit ein Signal für den Frauensport zu setzen. 

Wird mir das gelingen? 
Ich tue alles dafür, brauche dazu aber auf jeden Fall Unterstützung.

Aus meiner Begeisterung für das Handbiken entstand jetzt die Idee, den Wettbewerb um den Ein-Stunden-Weltrekord auf der Bahn auch für Handbikerinnen zu etablieren. Dabei geht es darum, in 60 Minuten eine möglichst große Kilometerzahl zu erreichen. Bei den Männern liegt der aktuelle Ein-Stunden-Weltrekord bei 47,8 Kilometern. Bei meinen beiden Weltcup-Siegen im Zeitfahren auf der Straße habe ich eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 35 km/h erreicht.

Mein Ziel ist, mit 38 Kilometern in einer Stunde auf der Bahn einen Weltrekord-Wettbewerb zu starten und damit ein Signal für den Frauensport zu setzen. - Wird mir das gelingen? Ich tue alles dafür, brauche dazu aber auf jeden Fall Unterstützung.

Allein die Miete eines Velodroms für einen offiziellen Weltrekordversuch sowie die Kosten für die Organisation und das Material werden bei mehr als 10.000 Euro liegen. Das kann ich alleine leider nicht stemmen. 

Bitte unterstützt mich, damit wir zusammen den Handbike-Sport einen weiteren Schritt voranbringen und den Ein-Stunden-Weltrekord auch für Frauen ins Leben rufen.


#HANDBIKEHOURRECORD

Wenn ihr mehr darüber wissen wollt, wie es mit dem Projekt weitergeht, folgt mir auf Instagram und Facebook.

Falls ihr meinen Rekordversuch unterstützen wollt, bitte schreibt mir: info@svetlanamoshkovich.com

Meine ParaCycling Karriere

Erfolge & Ergebnisse

Foto: Cinzia Costanzo /
Jean-Baptiste Benavent/CyclingAustria
Foto: Cinzia Costanzo /
Jean-Baptiste Benavent/CyclingAustria
Foto: Cinzia Costanzo /
Jean-Baptiste Benavent/CyclingAustria
PARALYMPISCHE SPIELE

PARIS 2024 (FRA)
Einzelzeitfahren – 8. Platz
Handbike-Straße – 7. Platz

TOKIO 2020 (JPN)
Einzelzeitfahren – 9. Platz
Handbike-Straße – 4. Platz

LONDON 2012 (GBR)
Einzelzeitfahren – Bronze
Straßenrennen – 6. Platz

WELTMEISTERSCHAFTEN

WM in ZÜRICH (SUI) 2024
Handbike-Einzelzeitfahren - GOLD

WM in CASCAIS (POR) 2021
Handbike-Einzelzeitfahren - Silber
Handbike-Straße – 4. Platz

WM in EMMEN (NED) 2019
Handbike-Einzelzeitfahren – 4. Platz
Handbike-Straße – 4. Platz

WM in MANIAGO (ITA) 2018
Handbike-Einzelzeitfahren – Silber
Handbike-Straße – Silber

WM in PIETERMARITZBURG (RSA) 2017
Handbike-Straße – Silber
Handbike-Einzelzeitfahren – Bronze

WM in NOTTWIL (SUI) 2015
Handbike-Einzelzeitfahren – Gold
Handbike-Straße - 6. Platz

WM in GREENVILLE (USA) 2014
Handbike-Straße – Silber
Handbike-Einzelzeitfahren – Silber

WM in BAIE-COMEAU (CAN) 2013
Handbike-Straße – Silber
Handbike-Einzelzeitfahren – Silber

WM in ROSKILDE (DEN) 2011
Handbike-Einzelzeitfahren – 7. Platz
Handbike-Straße – 8. Platz

EUROPAMEISTERSCHAFTEN

EUROPAMEISTERSCHAFT 2021 in Oberöstereich (AUT) 
Einzelzeitfahren – Bronze

WELTCUP 2024

ADELAIDE (AUS)
Einzelzeitfahren - 1. Platz
Straßenrennen - 2. Platz

OSTENDE (BEL)
Einzelzeitfahren - 5. Platz
Straßenrennen - 13. Platz

MANIAGO (ITA)
Einzelzeitfahren - 4. Platz
Straßenrennen - 6. Platz

Meine nächsten Rennen & Termine

Rennkalender 2024

RANG 5 & 13 > 02. - 05.05.2024 - WELTCUP RENNEN OSTENDE - Belgien
  • Zeitfahren (19,7km) 02.05 ca. um 15:30 Uhr
    RANG 5
     
  • Straßenrennen (49,3km ) 04.05 um 10:47 Uhr
    RANG 13

more Info

12.05.2024 - GRAN FONDO SQUALI46 Trainingsrennen Cattolica - Italien
RANG 4 & 6 > 16. - 19.05.2024 - WELTCUP RENNEN MANIAGO - Italien
  • Zeitfahren (18,8km) an Do 16.05. 
    RANG 4
     
  • Straßenrennen (46,8km) am Sa 18.05 um 09:02 Uhr 
    RANG 6
     
  • Team Relay am So 19.05 um 18:45

Download PDF

09.06.2024 - ZEITFAHREN GÖTTINGEN - Deutschland

Zeitfahrcup Göttingen (20km)
Platz 17. Frauen Gesamt

mehr Info

21.06.2024 - ÖSTERREISCHISCHE STAATSMEISTERSCHAFT Zeitfahren in Königswiesen - Österreich

ab 16 Uhr

mehr Info

27.07. - 19.08.2024 - HÖHENTRAININGSLAGER Livigno - Italien

Intensivvorbereitung auf die paralympischen Spiele von Paris

RANG 8 & 7 - 28.08. - 08.09.2024 - PARALYMPISCHE SPIELE PARIS 2024 - Frankreich
  • 04.09.2024 Zeitfahren - Rang 8
  • 05.09.2024 Strassenrennen Clichy-sous-Bois - Rang 7

mehr Info

22. - 29.09.2024 - STRASSEN WELTMEISTERSCHAFT ZÜRICH - Schweiz
18. - 20.10.2024 - MALLORCA PARACYCLING TOUR - Spanien

22.02.2025 - #HANDBIKEHOURRECORD  Bahn-Stundenweltrekordversuch - (Velodrome wird bekannt gegeben)

Vielen Dank an meine

Sponsoren, Ausstatter & Partner